Lapislazuli - Der Stein der Wahrheit
Auf unserer weiteren Reise treffen wir den Lapislazuli. Bereits im Orient inspirierte er dort die Dichter-, Denker- und Musikerszene. So steht die Metapher „Gold auf Lapislazuli“ für Sterne auf dunkelblauem Nachthimmel und stammt aus einem andalusischen Liebesgedicht.
Interessant für alle Liebhaber der Poesie: Im Orient nimmt die Poesie gegenüber anderen Literaturformen einen beträchtlichen Raum ein. Das zentrale und vielschichtige Thema der Dichtung ist die Liebe. Allein in der arabischen Sprache gibt es über hundert Wörter für den Begriff „Liebe“!
Die oben genannte orientalische Metapher geht mitunter auf die Farbigkeit des Lapislazuli zurück. Roh ist er tief dunkelblau und mit goldenen (Pyrit) oder gelblich-weißen Einsprengseln (Marmor) bestückt.
Seine lateinische Bezeichnung bedeutet „blauer Stein“ und bildet sowohl für die deutschen Synonyme „Lasurstein“ und „Lasurspat“ als auch die mineralogische Bezeichnung „Lasurit“ den Ursprung. Weitere Synonyme sind unter anderem Bergblau, Blauspat und Ultramarin.
Der Entstehungsprozess des Lapislazuli ist auf aufsteigendes Magma zurückzuführen, das Druck und Hitze verursacht. Dadurch wird das Sediment metamorph umgewandelt. In diesem Stoffaustausch zwischen Magmatiten und Metamorphit (Marmor) entsteht Lapislazuli. Er befindet sich in der Übergangszone (auch Kontakthof oder -zone genannt) der beiden Gesteine.
Bedeutende Lapislazuli-Vorkommen sind Sar-e-Sang, Afganistan, Chile, GUS. Auch der Lapislazuli wird häufig gefälscht, da die Nachfrage größer ist als das Angebot. Oftmals werden minderwertigere Steine schlicht gefärbt. Um eine Fälschung im Zweifel ausschließen zu können, ist eine mineralogisch-gemmologische Untersuchung sinnvoll.
Bereits seit 9000 Jahren gilt der Lapislazuli als Schmuck- und Heilstein. In älteren Kulturen wurde er zudem als Farbstoff oder zu Kultzwecken verwendet. Auch wir fühlen uns von Magie, Farbkraft und unergründlichen Tiefe des Lapislazuli angezogen, und so findet er in vielen Schmuckstücken Verwendung.
Als Heilstein ist er hilfreich bei allen Formen von Erkältungskrankheiten. Er lindert Beschwerden von Hals, Kehlkopf, Stimmbändern, Nerven, Gehirn und reguliert die Schilddrüse. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Lapislazuli vor allem Aufrichtigkeit und Authentizität sowohl fördert als auch stärkt und einengende, gelernte Verhaltensmuster aufzulösen vermag. Somit wird es seinem Träger erleichtert, Unangenehmes auszusprechen und sich so zu zeigen wie er ist. Daher wird er auch „der Stein der Wahrheit“ genannt.
Abschließend haben wir für dich ein paar unserer Lapislazuli-Kreationen zusammengestellt. Viel Freude beim Stöbern!
G~Flor: Lass dich inspirieren!
HERZLICHEN DANK an Rio Reason für die oben verwendete Fotografie des Lapislazulis!
Quelle: Rio Reason auf Pixabay
Lapislazuli - Wissenskarten
In den nachfolgenden Abbildungen ist alles Wissenswerte über den Lapislazuli auf einen Blick zusammengefasst.
Weitere Bezeichnungen: Bergblau, Blauspat/-stein, Klaphrotin, Lasur, Lasurspat/-stein, Ultramarin
Genese: Tertiär, Kontakt-Metasomatose von Kalk oder Dolomit durch Syenite, Granite oder deren Pegmatite
Vorkommen: Sar-e-Sang, Afghanistan, Chile, GUS
Kristallsystem: Kubisch, selten sichtbare Kristalle
Farbe: Matt, tief dunkelblau mit goldenen oder gelblich-weißen Einsprengseln
Mineralklasse: Schwefelhaltiges Aluminiumsilikat (Gerüst-Silikate)
Chemismus: Enthält Eisen, Kalium, Hydroxid-, Carbonat- und Nitrat-Gruppen sowie Spuren von Beryllium und Magnesium
Indikationen:
Der Lapislazuli fördert Aufrichtigkeit und Authentizität. Er vermag, einengende Verhaltensmuster aufzulösen. Kritik kann leichter angenommen, Unangenehmes einfacher ausgesprochen werden.
Heilwirkung:
Hilft bei allen Formen von Erkältungskrankheiten, lindert Beschwerden von Hals, Kehlkopf, Stimmbändern, Nerven, Gehirn und reguliert die Schilddrüse.